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Arme Ritter sind derzeit mein absolutes Lieblingsfrühstück. Warum das in Milch und Ei getunkte und herausgebackene Weißbrot so heißt, ist nicht wirklich klar. Vermutet wird, dass im Mittelalter getunktes altbackenes Brot von armen Rittern gegessen wurde und daher die Bezeichnung stammt. Wahrscheinlich wurde es nicht nur von armen Rittern gegessen, sondern generell von armen Leuten, die trockenes Brot verwerteten. Es hätte also genauso gut „Arme Bauern“ oder „Arme Knechte“ heißen können. Bekannt ist diese Speise jedenfalls überall auf der Welt – was die Schlussfolgerung zulässt, dass jedem und jeder einmal Brot hart wird. Im Französischen wird es „Pain Perdu“ genannt, auch ein schöner Name. Die Englischsprachigen machen es sich leicht und sagen dazu „French Toast“. Im Oberösterreichischen wird es außerdem noch als „Pofesen“ bezeichnet, abgeleitet von „pavese“, der Form der Ritterschilde aus Pavia. Es geht also auch da um Ritter. Mir ist jedenfalls wirklich schleierhaft, warum diese Speise in solch besonderer Verbindung mit Rittern steht.

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Wie dem auch sei. Jede Art von hart gewordenem Weißbrot und Brioche lässt sich gut zu Armen Rittern verarbeiten. Und Arme Ritter sind ein hervorragendes Frühstück, eine tolle Nachspeise, eine köstliche Süßspeise zum Nachmittagskaffee. Frisches Brot eignet sich dafür nicht, weil es durch das Tunken in Milch und Ei einfach nur patzig (im Sinn von klebrig) werden würde. Ich habe hier einen Briochestriezel (mit Rosinen) verwertet und Erdbeer-Kirschen-Marmelade dazugegessen. In den USA wird gerne Ahornsirup dazugereicht, manche bevorzugen Honig statt Marmelade, andere mischen ein bisschen Zimt zum Zucker.

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Zutaten für 1-2 Personen

Zutaten:

  • 4-5 Scheiben altes Weißbrot, vom trockenen Briochestriezel oder Ähnliches
  • 1 Ei
  • etwa 1/8 l Milch
  • Butter für die Pfanne
  • Staubzucker
  • Marmelade

Zubereitung:

In einem Suppenteller Ei und Milch mit einer Gabel gut verquirlen. Eine Brotscheibe in die Eimasse legen, etwa eine Minute ziehen lassen, dann wenden und ebenso lang darin lassen. In der Zwischenzeit in einer Pfanne Butter erhitzen – genug Butter, dass der Boden der Pfanne bedeckt ist. Darauf achten, dass die Butter nicht anbrennt. Die getunkte Brotscheibe in die Pfanne geben und auf beiden Seiten goldgelb braten. Die anderen Scheiben ebenfalls tunken und herausbraten. Es sollte immer genügend Butter in der Pfanne sein. Mit Staubzucker und Marmelade servieren.