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Was ich am Selberkochen am meisten mag: die Verwertung der Zutaten vom Kopf bis zum Schwanz oder in diesem Fall von der Wurzel bis zum Blatt. Damit liege ich voll im Trend, denn neuerdings wird nichts mehr weggeworfen, Innereien werden wieder gegessen, Köpfe ausgekocht, Schwänze geschmort – zumindest in der fleischlastigen Küche. Dem steht die Gemüseküche um nichts nach, und das Radieschen ist ein tolles Beispiel dafür. Außerdem sind Radieschen das neue Trendgemüse, lösen wohl sogar den heiligen Kale (Kohl) ab. Unglaublich!

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Jedenfalls werden für dieses Pesto die Blätter des gemeinen Radieschen verwendet. Dass diese gegessen werden können, war mir bis vor kurzem unbekannt. Euch wahrscheinlich auch, oder? Für den Genuss der Wurzel, also der Radieschenknolle, gibt es ausreichend viele und bekannte Varianten, etwa im Salat, auf dem Butterbrot, eingelegt …, da brauche ich euch nichts zu erzählen. Und nun habe ich endlich für das Radieschengrün eine Verwendungsmöglichkeit gefunden.

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Das Rezept fand ich auf einem meiner Lieblingsblogs, nämlich chocolateandzucchini.com. Im Prinzip habe ich am Originalrezept nichts verändert (natürlich habe ich etwas verändert), bloß hatte ich weniger Radieschenblätter zur Hand und Sonnenblumenkerne statt Pinienkerne genommen. Pinienkerne sind nicht wirklich aus regionaler Quelle erhältlich, Sonnenblumenkerne schon, daher fiel die Entscheidung leicht. Walnüsse könnte man auch nehmen, aber da besteht die Gefahr, dass das Pesto zu bitter wird. Und die Radieschenblätter sind sowieso schon etwas bitter. Sie schmecken außerdem ein bisschen scharf, aber nicht brennend scharf, sondern geschmacklich vergleichbar mit Brennnesseln.

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Das Pesto macht sich gut auf Nudeln, auf (getoastetem) Brot und in Salatdressings. Die Radieschenblätter sollten so frisch wie möglich sein, wenn sie welk sind, ist es zu spät.

Zutaten:

  • 1 Handvoll frischer Radieschenblätter
  • 15 g Parmesan
  • 15 g Sonnenblumenkerne (oder andere Nüsse)
  • 1 kleine Knoblauchzehe
  • 1/2 TL Zitronenzesten
  • 2 EL Olivenöl
  • Salz
  • Pfeffer

Zubereitung:

Die Stängel der Radieschenblätter entfernen, die Blätter waschen und gut abtropfen lassen. Den Käse reiben.

Alle Zutaten in eine zum Pürieren geeignete Schüssel geben und mit dem Stabmixer zerkleinern. Nach Belieben salzen und pfeffern. Zwischendurch mit einem Löffel verrühren, damit das Pesto gleichmäßig fein wird. Sollte das Endergebnis zu fest sein, einfach noch etwas Olivenöl dazugeben.

In einem luftdicht verschlossenen Behälter im Kühlschrank hält sich das Pesto einige Tage, besonders wenn auf die Pestooberfläche ein bisschen Olivenöl gegeben wird.